Unregelmäßiger Zyklus: Ursachen finden & Eisprung berechnen

Unregelmäßiger Zyklus: Ursachen und Regulierung

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Viele Frauen machen sich Sorgen, weil ihre Periode unregelmäßig kommt: Ganz besonders dann, wenn sie einen Kinderwunsch haben. Aber wann genau ist ein Zyklus eigentlich unregelmäßig – und ist es trotzdem möglich, schwanger zu werden? Hier erfährst du alles zu den Ursachen unregelmäßiger Zyklen und was du tun kannst, um deinen Zyklus zu regulieren. 

 

Deine Periode kommt unregelmäßig?

Ich gehe mal stark davon aus, dass du bei diesem Text gelandet bist, weil dein Zyklus unregelmäßig ist. Meine erste Frage an dich lautet: Wie kommst du darauf? Ich habe in den letzten Jahren nämlich mit vielen Frauen gesprochen, die dachten, sie hätten einen unregelmäßigen Zyklus – dabei war der Rhythmus völlig normal.

Ich habe zum Thema Zykluslänge schon mal einen eigenen Blogbeitrag geschrieben. Du findest ihn hier. Um das Ganze kurz zusammenzufassen: Von einem gesunden Zyklus spricht man, wenn die Zykluslänge zwischen 21 und 35 Tagen liegt. Der 28-Tage-Menstruationszyklus, von dem man so oft hört, ist nichts weiter als ein Mittelwert. Bei den wenigsten Frauen kommt die Periode tatsächlich genau alle 28 Tage.

Bei einem Zyklus, der kürzer ist als 21 Tage, spricht man von Polymenorrhoe. Bei einem Zyklus, der länger ist als 35 Tage, von Oligomenorrhoe. Das bedeutet also, du hast deine Tage deutlich häufiger oder seltener als andere Frauen. Solche verkürzten oder verlängerten Zyklen können mit dem Lebensstil zusammenhängen oder auf gesundheitliche Probleme hinweisen.

Außerdem würde ich dann von einer unregelmäßigen Periode sprechen, wenn sie sehr stark schwankt: Also zum Beispiel, wenn dein Zyklus einmal 22 und beim nächsten Mal 34 Tage lang ist. Bis zu sieben Tage hin oder her sind in den meisten Fällen aber kein Grund zur Sorge. Solche Verschiebungen kommen sogar recht häufig vor.

Die Periode kommt nicht: Der naheliegendste Grund

Falls dein Zyklus normalerweise relativ regelmäßig ist, aber deine Periode diesmal einfach nicht kommt, hat das möglicherweise einen bestimmten Grund: Könnte es vielleicht sein, dass du schwanger bist? Vielleicht denkst du dir jetzt, na herzlichen Dank, darauf wäre ich auch selbst gekommen. Aber man weiß ja nie – etwa die Hälfte aller Schwangerschaften ist ungeplant.

Viele Frauen erkennen eine frühe Schwangerschaft nur deshalb, weil die Periode überfällig ist. Mögliche Begleitsymptome sind Übelkeit (vor allem morgens), ein ungewohntes Kribbeln oder starke Sensibilität in der Brust, Erschöpfung und Stimmungsschwankungen oder plötzliche Veränderungen beim Geruchs- oder Geschmackssinn.

Wenn deine Menstruation überraschend ausbleibt und du in den letzten Wochen Sex hattest, empfehle ich dir, zur Sicherheit einen Schwangerschaftstest zu machen. Auch, wenn deine Periode plötzlich viel schwächer ist als sonst (zum Beispiel eine Schmierblutung), könntest du unter Umständen schwanger sein.

Zyklusschwankungen: Der Zyklus ist länger oder kürzer als sonst

Du kannst eine Schwangerschaft ausschließen? Dann wäre meine nächste Frage, ob deine Periode immer unregelmäßig kommt oder nur in Ausnahmefällen. Wie gesagt: Der Körper ist keine Maschine. Wenn du ab und zu Zyklusschwankungen feststellst, ist es sinnvoll, ein bisschen Detektivarbeit zu leisten.

Was passiert in deinem Leben in den Momenten, in denen die Periode zu früh oder zu spät kommt? Bist du vielleicht gerade im Urlaub, warst du vor kurzem krank, isst weniger oder bist sportlich aktiver als sonst? Alles, was du in deinem Alltag erlebst, kann deinen Menstruationszyklus beeinflussen.

Wichtig zu wissen ist nämlich, dass nicht deine Periode unregelmäßig ist, sondern eigentlich dein Eisprung. Bei körperlichem, psychischem und emotionalem Stress hat der Körper andere Dinge im Kopf als deine Fruchtbarkeit. Deshalb kann es schon mal sein, dass es mit dem Eisprung erst klappt, wenn sich die Lage wieder etwas beruhigt hat.

Ein Beispiel: Eine Umfrage kam zu dem Ergebnis, dass die erhöhte psychische Belastung während der Corona-Pandemie bei mehr als der Hälfte der Frauen zu Zyklusschwankungen führte. Ähnliche Folgen wurden für die Lockdowns und die Corona-Impfungen beobachten: Ein unregelmäßiger Zyklus zählte zu den häufigsten Nebenwirkungen. Das zeigt, wie sensibel der weibliche Zyklus auf verschiedene Umwelteinflüsse reagiert.

Unregelmäßiger Zyklus: Mögliche Ursachen

Einige mögliche Ursachen für eine unregelmäßige Periode kennst du jetzt ja schon. Gehen wir mal davon aus, dass du nicht schwanger bist, aktuell nicht an übermäßigem Stress leidest und in letzter Zeit keine besonderen Medikamente eingenommen hast.

Mögliche weitere Ursachen für unregelmäßige Zyklen:

  • Pubertät
  • Wechseljahre, Prä- oder Perimenopause
  • Primäre Eierstockinsuffizienz (vorzeitige Menopause)
  • Endometriose
  • PCO-Syndrom
  • Übermäßige Blutzuckerschwankungen oder Diabetes mellitus
  • Schilddrüsenstörungen
  • Störungen der Nebenniere
  • Störungen von Hypothalamus oder Hypophyse
  • Zu intensives Training
  • Zu geringe Kalorienzufuhr
  • Untergewicht oder starkes Übergewicht
  • Absetzen der Pille oder anderer hormoneller Verhütungsmittel
  • Schlafstörungen
  • Reisen oder starke Schwankungen im Lebensrhythmus
  • Schichtarbeit
  • Drogenmissbrauch (auch Rauchen und erhöhter Alkoholkonsum)
  • Wiederholte Fehlgeburten in der Vergangenheit
  • Zysten, Myome oder Tumore an den Eierstöcken oder der Gebärmutter
  • Akute oder chronische Infektionen der Geschlechtsorgane (zum Beispiel Entzündungen von Eileitern oder Eierstöcken)

Unregelmäßiger Zyklus nach Absetzen der Pille

Schauen wir uns die häufigsten Gründe für unregelmäßige Zyklen mal etwas genauer an. Zyklusschwankungen zeigen sich oft dann, wenn der Hormonhaushalt aus dem Gleichgewicht gerät.

Das ist zum Beispiel in der Pubertät der Fall: Nach dem Einsetzen der ersten Regelblutung, der sogenannten Menarche, dauert es bei den meisten Frauen ein paar Jahre, bis der Zyklus sich eingependelt hat. Ähnliches gilt für die Wechseljahre – und wenn du hormonelle Verhütungsmittel absetzt.

Falls du in den letzten Jahren die Pille, ein Verhütungsstäbchen, eine Hormonspirale oder einen Hormonring verwendet hast, kann es sehr gut sein, dass deine Periode für eine Weile unregelmäßig kommt. Für deinen Körper ist das eine große Umstellung: Wie genau dein Zyklus reagiert, kann niemand vorhersagen. Ich habe meine Periode zum Beispiel erst einmal überhaupt nicht bekommen.

Es gibt verschiedene Theorien dazu, warum das Absetzen der Pille zu einem unregelmäßigen Zyklus führen kann. Die einen sagen, dass viele Frauen so früh mit der Pille beginnen, dass sie ihren Zyklus einfach nie richtig kennengelernt haben. Nach dem Absetzen zeigt sich dann vielleicht nur das individuelle, natürliche Muster, das mit der Pille nicht sichtbar war.

Andere sind eher der Meinung, dass die Pille das gesamte System durcheinanderbringt. Wahrscheinlich liegt die Wahrheit (wie so oft) irgendwo dazwischen. Ich habe aber an mir selbst und an vielen meiner Klientinnen gesehen, welche Probleme es verursachen kann, wenn man nach langer Zeit ein hormonelles Verhütungsmittel absetzt. Unregelmäßige Zyklen sind oft noch das geringste Problem.

Unregelmäßiger Zyklus und Wechseljahre

Wechseljahre – das hört sich noch unheimlich weit weg an? Dann wirst du vielleicht gleich überrascht sein. Der Begriff Menopause steht für die letzte Periode deines Lebens. Die durchschnittliche Frau ist zu diesem Zeitpunkt etwa 52 Jahre alt. Der „Wechsel“ im Sinne der Umstellung beginnt aber schon einige Jahre vorher.

Die meisten Frauen stellen mit Anfang oder Mitte 40 fest, dass der Zyklus unregelmäßiger wird. Bei manchen setzt die Prämenopause sogar schon mit Mitte 30 ein. Oft wird der Zyklus erst kürzer und dann immer länger. Ein einheitliches Muster gibt es dabei allerdings nicht: Der Verlauf der Wechseljahre ist genauso individuell wie dein Zyklus.

Falls du denkst, dass du in der Prä- oder Perimenopause stecken könntest, achte doch mal auf mögliche Begleitsymptome. Hat sich deine Stimmung in letzter Zeit verändert? Hattest du vielleicht Schlafprobleme, Hitzewallungen oder nächtliche Schweißausbrüche?

Auch Haarausfall und Scheidentrockenheit können auf den Beginn der Wechseljahre hindeuten. An den unregelmäßigen Zyklen kannst du dann leider nicht viel ändern. Eine gesunde Ernährung, viel Sport und Maßnahmen zur Stressreduktion können aber die Symptome lindern.

Unregelmäßige Perioden und PCOS

Über PCOS, das polyzystische Ovarialsyndrom, findest du auf meinem Blog ebenfalls einen eigenen Beitrag. Anders, als viele denken, sind Zysten an den Eierstöcken weder das Hauptproblem noch das Hauptsymptom beim PCO-Syndrom. Das wichtigste Kriterium (zugegeben, auch dazu gibt es unterschiedliche Ansichten) ist ein Überschuss an Androgenen.

Androgene sind die sogenannten „männlichen“ Geschlechtshormone wie Testosteron, Androstendion und DHEAS. Sie sind zwar in einer bestimmten Menge auch für Frauen sehr wichtig: Zum Beispiel für Motivation, Energie und eine gesunde Libido. Sind es zu viele, kann das aber zum Problem werden. Typische Symptom von PCOS sind Oligomenorrhoe und Haarwuchs an Stellen, an denen man sie bei Frauen erstmal nicht vermuten würde.

Es gibt viele Faktoren, die dazu beitragen können, dass PCOS entsteht. Ein Großteil der Betroffenen hat gleichzeitig eine Insulinresistenz. Das bedeutet, dass der Kohlenhydratstoffwechsel nicht mehr richtig funktioniert. Falls deine Zyklen sehr lang sind und du vielleicht Übergewicht (vor allem am Bauch) hast, kann es sich lohnen, mit Gynäkolog:innen oder Hausärzt:innen über das Thema PCOS zu sprechen.

Zyklus natürlich regulieren: Was du tun kannst

Es gibt unglaublich viele mögliche Gründe, warum deine Periode unregelmäßig kommt. Die meisten davon sind kein Problem und/oder lassen sich gut behandeln. Trotzdem kann auch mal etwas Ernstes dahinterstecken. Falls dein Zyklus sehr stark schwankt, kürzer als 21 bzw. länger als 35 Tage ist oder falls sich das Muster plötzlich ohne erkennbaren Grund ändert, empfehle ich dir grundsätzlich, zur Abklärung mit einer Person mit Heilerlaubnis zu sprechen.

Wenn du weißt, dass keine Krankheit hinter deinen Zyklusschwankungen steckt, kannst du versuchen, den Zyklus mit einem gesunden Lebensstil zu unterstützen. Hier orientiere ich mich sehr gerne an den Prinzipien des Ayurveda: Aus meiner Erfahrung hängt eine unregelmäßige Periode in den allermeisten Fällen mit einer Dysbalance des Vata-Doshas zusammen. Vereinfacht gesagt heißt das: Mehr Regelmäßigkeit, mehr Wärme, mehr Ruhe und mehr Nährung.  

Maßnahmen, die die helfen können, deinen Zyklus natürlich zu regulieren:

  • Genug Schlaf und feste Bettgehzeiten
  • Regelmäßige Mahlzeiten (möglichst warm und frisch gekocht)
  • Gesunde Fette, komplexe Kohlenhydrate und ausreichend Protein
  • Viel moderate Bewegung (lieber kein HIIT)
  • Wenig Koffein
  • Möglichst keinen Alkohol, Zigaretten oder andere Drogen
  • Maßnahmen zur Stressreduktion (zum Beispiel Yoga, Meditation oder Atemübungen)
  • Viel Zeit an der frischen Luft
  • Ein gesundes Körpergewicht
  • Reduktion von Schadstoffen (zum Beispiel in Kosmetik oder Plastik)

Mit unregelmäßigem Zyklus schwanger werden: Geht das?

Viele Frauen, die eine unregelmäßige Periode haben, fragen sich, ob das die Fruchtbarkeit beeinträchtigt. Darauf gibt es leider keine pauschale Antwort: Es kommt darauf an, was hinter den Zyklusschwankungen steckt. Solange du eine Erkrankung ausschließen kannst, solltest du dir aber nicht zu viele Gedanken machen.

Schätzungen zufolge erleben mehr als zwei Drittel aller Frauen unregelmäßige Zyklen – und die meisten davon werden trotzdem ganz natürlich schwanger. Wichtig ist, dass ein Eisprung stattfindet und du in den Tagen davor mit deinem Partner Sex hast. Die Frage aller Fragen lautet hier: Wie berechnest du mit einem unregelmäßigen Zyklus deinen Eisprung?

Trotz unregelmäßigem Zyklus Eisprung berechnen

Man liest ja häufig, dass der Eisprung am 14. Zyklustag stattfindet – demnach also zwei Wochen nachdem deine Periode einsetzt. Diese Information ist leider ähnlich ungenau wie der vielbesagte 28-Tage-Zyklus. Mein Eisprung ist zum Beispiel meistens um den 20. Zyklustag herum. Falls das bei dir genauso ist, wirst du vermutlich nicht schwanger werden, wenn du (nur) am 14. Zyklustag Sex hast.

Jede Frau hat ein ganz individuelles Zyklusmuster. Deines findest du am besten heraus, indem du deinen Zyklus trackst. Dafür empfehle ich dir die symptothermale Methode: Die kannst du zum Beispiel in meinem Kurs „Sicheres Zyklusmonitoring“ lernen. Du erkennst die Signale, die auf einen nahenden Eisprung hinweisen. Bei einem Kinderwunsch kannst du dich auf dieser Basis mit deinem Partner verabreden.

Das Tolle an der symptothermalen Methode ist auch, dass du sofort merkst, wenn du keinen Eisprung hast. Sobald du das individuelle Verlaufsmuster deiner Zervixflüssigkeit kennst, siehst du anhand der Konsistenz, wann der Eisprung naht. Nach der Ovulation steigt die Basaltemperatur um mindestens ein halbes Grad Celsius an.

Wenn deine Periode auf sich warten lässt und du keinen Temperaturunterschied erkennst, weißt du, dass der Eisprung (noch) nicht stattgefunden hat. Das könnte zum Beispiel an einem Östrogenmangel oder einem insgesamt niedrigen Hormonspiegel liegen.

Auch andere Zyklusstörungen, wie zum Beispiel ein Progesteronmangel, lassen sich gut an deinem Zykluschart ablesen. Nur etwas Geduld solltest du mitbringen: Bis du die wiederkehrenden Muster und Abläufe in deinem Zyklus erkennst und verstehst, dauert es ein paar Monate.

Fazit: Ein unregelmäßiger Zyklus muss kein Problem sein   

Was denkst du jetzt, nachdem du den Text gelesen hast: Ist deine Periode wirklich unregelmäßig oder vielleicht doch im ganz normalen Bereich? Auch ein Zyklus, der etwas länger oder kürzer ist als die als normal geltende Spanne kann völlig gesund sein.

Gedanken machen musst du dir eigentlich nur, wenn die Abweichungen sehr stark sind, du noch andere Unstimmigkeiten bemerkst oder falls sich plötzlich etwas an deinem typischen Zyklusmuster ändert. Sollte tatsächlich eine Krankheit hinter deinen Zyklusschwankungen stecken, lässt sich diese in vielen Fällen gut behandeln. 

Vielleicht beruhigt es dich auch, dass der Großteil der Frauen hin und wieder unregelmäßige Zyklen hat. Das liegt vor allem daran, dass der weibliche Menstruationszyklus sehr sensibel auf Veränderungen in deinem Leben reagiert. Indem du auf regelmäßige Mahlzeiten, Schlafenszeiten und Pausen achtest, tust du eine Menge, um deinen Zyklus natürlich zu regulieren.

Und, ganz wichtig: Auch mit einem unregelmäßigen Zyklus werden viele Frauen schwanger. Zyklustracking kann dir (und auch den zuständigen Gynäkolog:innen) helfen, deinen Zyklus besser zu verstehen.

Falls du Lust hast, zur Expertin für deinen Zyklus zu werden, empfehle ich dir mein kostenloses Webinar „Natürlich Verhüten und Empfangen“. Kleiner Spoiler: Falls du dich anschließend für meinen Zyklusmonitoring-Kurs anmeldest, bekommst du einen ordentlichen Rabatt!